Dieses Bild hab ich heute auf Twitter gesehen. Dazu einige Links:

Von Neonazis vergewaltigt
Neonazi muss in Haft
Nazi-Bestien vergewaltigen Opfer mit Besenstiel
NPD-Kandidiat wegen Vergewaltigung und Überfall verurteilt

Obdachloser bei Mügeln zu Tode getreten

Rollstuhlfahrer ausgeraubt

OSS diskutierte Anschlag auf Dresdner Frauenkirche
Brandanschlag auf Kirchenmitarbeiter
Katholische Kirche von Neonazis niedergebrannt

Gehört eine Nazi-Guillotine ins Museum?
Widerstandskämpfer von Nazis geköpft

Der Text in obigem Bild will suggerieren, daß die offene Gesellschaft der „Gutmenschen“ zu all diesen Verbrechen führen wird: Vergewaltigung, Raub, Mord. Die Links sollten belegen, daß wir keinerlei Flüchtlinge oder Migranten brauchen, um diese Verbrechen zu begehen, das wollen uns die – ja, wie nennt man sie? Schlechtmenschen? Angstmenschen? Rechte Hetzer? – wie auch immer man sie nennt, sie wollen uns weis machen.

Die Idee dahinter ist, das Ideal der offenen Gesellschaft fallen zu lassen und dem Vorurteil, der Ab- und Ausgrenzung Tür und Tor zu öffnen,sich von der Angst vor allem Fremden bestimmen zu lassen – während diejenigen, die die Angst verbreiten, selbst all diese Verbrechen begehen, für die sie die Migranten verantwortlich machen.

Deshalb möchte ich an der offenen Gesellschaft festhalten, egal wie oft sie mich als „Gutmenschen“ verhöhnen. Und auf diese Weise angesprochen, möchte ich antworten:

Ja, auch wenn Ihr und Euresgleichen mir und meinen Lieben all das angetan habt, hoffe und bete ich inständig, daß ich tolerant und offen bleibe und nicht wie jene werde, die diese Verbrechen begehen.

Denn, wenn man es mal genau betrachtet, ist doch das ganze rechte Gesocks kein bißchen besser als die Daesh Leute: Sie alle sind von Haß erfüllt und verbreiten Angst, um ihre Gewaltphantasien zu legitimieren.

Comments

Comment by Charly on 2016-11-17 22:23:42 +0100

Ich meine ja, dass der Begriff „Gutmensch“ als Kampfbegriff lediglich verschleiern soll, dass man selbst keine Antwort zu den unterstellten Themen hat und zu faul ist, welche zu erarbeiten und selbst tätig zu werden. Die Verwendung solche Begrifflichkeiten lässt den Verdacht auf Faulheit im eigenen Denken aufkommen.

Wer mir mit diesem Begriff kommt, dem antworte ich, dass ich nicht in solchen Kategorien denke und schon mal garnicht diskutiere. Demzufolge kann ich auch mit einem Begriff wie „Schlechtmensch“ nichts anfangen und finde den auch nicht gut.

Comment by De Benny on 2016-11-26 22:21:40 +0100

dass man selbst keine Antwort zu den unterstellten Themen hat und zu faul ist, welche zu erarbeiten

Antworten haben die schon, die sind aber recht einfach und unterkomplex, um es mal nett zu formulieren.

Demzufolge kann ich auch mit einem Begriff wie „Schlechtmensch“ nichts anfangen und finde den auch nicht gut.

Ich denke, wer andere als „Gutmensch“ in einer abwertenden Weise bezeichnet, grenzt sich von diesen ab, und muß mit „Schlechtmensch“ klarkommen. Natürlichist das provokativ. Ich möchte damit provozieren, daß die „Schlechtmenschen“ in den Diskurs eintreten darüber, was gut und schlecht ist. Durch Benutzung von „Gutmensch“ verhindern sie diesen Diskurs ja, weil sie qua Häme den gleichen Gütebegriff zu haben vorgeben, wie die „Gutmenschen“ – und sie distanzieren sich gleichzeitig davon.

Sprich: Sie übernehmen die Wertung und vermeiden den Diskurs darüber. So entsteht Spaltung.