… hat man Dir das nicht erklärt? Oder hast Du einfach, wie so oft, einfach nicht genau zugehört?
So dichteten die Ärtze Anfang der 90er.
Ein neuer Anschlag, Trauer, Verzweiflung, und Rufe danach, den Terror zu bekämpfen.
Ich hab das Gefühl, wir befinden uns in einer Gewaltspirale und finden den Ausgang nicht. Wahrscheinlich haben wir aufgrund des Drehens dieser Spirale die Orientierung verloren.
Wie bekämpft man Terror? Mit Druck? Mit Gewalt? Rechnen die Terroristen nicht damit? Spielt man ihnen damit nicht in die Hände? Mittlerweile fast 15 Jahre von „Krieg gegen den Terror“ sprechen da eine eindeutige Sprache.
Ich denke, wenn wir uns auf das Spiel der Terroristen einlassen, wie wir es seit Jahrzehnten tun, dann gewinnen sie.
Durch Gewalt spielen wir ihnen in die Hände. Die Gewalt ist doch ihr Spiel! Durch sie versuchen sie, den Rechtsruck in unseren Ländern zu verstärken. Und wenn man sich das ansieht, die Rechtspopulisten um 2000 und die Rechtspopulisten heute, dann denke ich, war der Terrorismus sehr erfolgreich.
Wie wird es erst, wenn diejenigen, die keine Skrupel mehr kennen, an die Macht kommen? Noch mehr Druck, noch mehr Gewalt? Und noch mehr Terrorismus?
Gewalt ist keine Lösung, sondern macht die Probleme schlimmer. Wie bekämpft man also Gewalt, wenn man selbst keine Gewalt anwenden darf?
Nun, wie wäre es mit Gewaltlosigkeit? Klar, wennGefahr im Verzug ist, muß die Polizei handeln, das meine ich nicht. Aber tut es Not, etwa den Ausnahmezustand in Frankreich zu verlängern? Hat er die Ereignisse von gestern Nacht verhindert? Wir können nicht alles kontrollieren – das ist Wunschdenken.
Terroranschläge werden immer geschehen. Das können wir nicht verhindern, so furchtbar das ist. Aber indem wir nicht mehr mitspielen, können wir mittelfristig die Zahl der Anschläge reduzieren. Wieso sollte jemand sein Leben opfern, wenn er sein Ziel, die Radikalisierung, nicht erreicht?
So viele Islamhasser betonen immer wieder, der Islam sei keine Religion des Friedens sondern des Krieges – und rufen gleichzeitig zum Krieg gegen den Islam auf. Man meint, sie gehören selbst diesem „Islam“ an, von dem sie da reden, wenn sie das fordern, was sie grad noch kritisiert haben.
Legen wir die Waffen nieder und gehen aufeinander zu. Manche werden es nicht tun und uns verletzen. Aber das tun sie so und so. Wenn sie merken, daß wir das durchschaut haben, verlieren sie ihre Motivation.
So könnte man den Terrorismus wirklich bekämpfen.