Das erste Mal auf dem Barcamp, das erste Mal beim Twittergottesdienst mitgemacht, und immer noch die Frage: Muß das Twitter sein? Geht das nicht auch ohne Konzern? Vielleicht mit Gnu Social?

Sogenannte Social Media Walls, also Anzeigen für Tweets mit festgelegten Hashtags, gibt es für Twitter jede Menge (man sagt ja auch Twitter Walls). Für Gnu Social habe ich so etwas nicht gefunden und mal im IRC nachgefragt. Auch dort wurde mir gesagt, daß es das wohl eher nicht geben wird aber leicht zu bauen sein sollte.

Ich dachte erst an komplizierte API Aufrufe, aber es geht viel leichter: RSS. Bei Gnu Social (und ich glaube auch bei Diaspora oder Friendica, kann das jemand bestätigen?) sind die (öffentlichen) Messages per RSS abrufbar.

So könnte man die leicht auslesen, das Ganze auf den Bildschirm zu bringen ist dann kein Hexenwerk mehr. Nur hatte ich Schwierigkeiten, die richtigen RSS Links herauszufinden, daher dieser Artikel, um das einmal festzuhalten.

Um einen Hashtag per RSS abzurufen, nimmt man:

https://{server}.{TLD}/api/statusnet/tags/timeline/{hashtag}.rss

Wenn man also den Hashtag #twigo auslesen wollte und den Server quitter.is nutzen will:

https://quitter.is/api/statusnet/tags/timeline/twigo.rss

Wenn ich es richtig verstehe sollte die Wahl des Server mehr oder weniger egal sein. Er sollte halt stabil genug laufen, um beispielsweise bei einem Twitter Gottesdienst in kurzen Abständen die Daten ausliefern zu können. Ob das den Server spürbar belastet, kann ich nicht sagen, käme wohl auf einen Versuch an.

Wenn man die Timeline eines bestimmten Nutzers abgreifen will, geht das mit:

https://{server}.{TLD}/api/statuses/user_timeline/{user}.rss

Hier muß der Server dann der sein, auf dem der User sein Konto hat, sonst bleibt das einfach leer…

Insofern andere freie Sozialnetzwerke ebenfalls RSS Feeds zur Verfügung stellen, könnte man auf die Art zu nem „Twitter“-Gottesdienst kommen, ganz ohne Twitter.

Ideal wäre natürlich die Einbindung beider Optionen, Twitter UND Gnu Social, Facebook UND Friendica/Diaspora/Red Matrix etc…

Ich weiß allerdings nicht, ob die komerziellen APIs das zulassen…

Trotzdem, eine Wall-Software für Gnu Social empfinde ich als ein Desiderat. Wenn ich jetzt gut programmieren könnte… wobei, wär wohl eher Webdesign

Comments

Comment by Ralpe on 2015-09-21 15:09:08 +0100

Danke für Deine Gedanken – es muss nicht immer Twitter sein, allerdings brauchten wir ein Medium, für das es entsprechende Verbreitung hat.

Comment by De Benny on 2015-09-21 16:19:33 +0100

Schon klar, ich würde auf Twitter (und/oder Facebook, vielleicht auch WhatsApp wenn möglich) nicht verzichten wollen, eben wegen der Reichweite. Hattest Du ja vor ner Weile mal geschrieben, dahin gehen wo die Leute sind.

Aber ich möchte auch ungerne jemanden, der da zurückhaltender ist, ausschließen. Klar, im Moment geht es kaum anders (gut, beim #twigo in Essen gabs E-Mail, aber das ist ja doch etwas umständlicher, jedenfalls in meinem Verständnis), aber daran kann man ja was ändern.

Im Idealfall hat man am Ende ne Wall, auf die man sowohl vonn Twitter wie von Gnu Social posten kann. Vielleicht sogar von nem Webformular aus, das auf einer Seite ohne Besucherlogs aufgerufen werden kann…