Vor nicht ganz zwei Jahren (so lange ertrinken schon Menschen im Mittelmeer, ohne daß man in Europa irgend etwas getan hätte um dieses Problem wirksam zu lösen!) stellte ich eine Beispielrechnung an, daß es vom Platz her durchaus möglich wäre, ganz Afrika in der EU aufzunehmen, ohne daß wir große Probleme zu erwarten hätten.

Da ich damals nur auf Wikipedia verwiesen hatte, hier noch einmal die Zahlen:

Die EU hat eine Fläche von 4.381.324 km² und Eurostat geht vom 508.191.116 Einwohnern am 1. Januar 2015 aus.  Das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 115,99 pro km², was dem bei Wikipedia angegebenen Wert 116 pro km² in etwa entspricht.

Rechnet man zu den knapp 4,4 Millionen Einwohnern der EU noch die 1,171 Mrd. Einwohner Afrikas hinzu, kommt man auf 1.679.191.116 Einwohner von Afrika und der Europäischen Union zusammengenommen. Daß die Zahlen für Afrika von Mitta 2014 und die zur EU von 1. Januar 2015 stammen, lassen wir außer Acht, so groß ist der zeitliche Unterschied nicht.

Lebten alle diese Menschen auf dem Gebiet der EU, so ergäbe dies eine Bevölkerungsdichte von 383,26 Einwohnern pro km².

Zum Vergleich: Belgien hat eine Bevölkerungsdichte von 364 Einwohnern pro km², wir wären also etwas dichter besiedelt als Belgien. Ich denke, was den Platz angeht, wäre das auszuhalten (Das Land Berlin hat übrigens eine Bevölkerungsdichte von 3.838 Einwohnern pro km² und trotzdem noch weitläufige Grünflächen und Seen). Zumal nicht ganz Afrika bis auf den letzten Menschen hierherkommen wird. Aber es wäre ohne größere Platzprobleme (wie gesagt, ich rede nicht vom Geld) möglich.

Nun habe ich in den letzten Tagen die Befürchtung gehört, Deutshcland (und nicht die EU) müßte die ganze Welt aufnehmen, und dafür wäre kein Platz (!) da.

Nun, die BRD hat eine Fläche von 357.340 km², die Weltbevölkerung liegt nach der Stiftung Weltbevölkerung bei 7.284.283.000 (Jahreswechsel 2014/15). Lebten alle Menschen auf der Fläche der BRD, so hätten wir hier eine Bevölkerungsdichte von 20.384,61 Einwohnern pro km².

Das ist eine ganze Menge!

Um sich das Ganze vorstellen zu können, ein paar Vergleichszahlen. Manhattan hat eine Bevölkerungsdichte von 27.475,5 Einwohnern pro km², trotz des großen Central Parks. Also auch hier gibt es noch Optionen für Grün. Doch so weit muß man gar nicht gehen. Das Wiesbadener Westend hat auch eine Bevölkerungsdichte von 26.000 Einwohnern pro km². In etwa der errechneten Bevölkerungsdichte entspricht die von Macau, nämlich 20.997 Einwohner pro km². Hong Kong hat insgesamt nur 6429 Einwohner pro km², was aber daran liegt, daß nicht überall diese riesigen Hochhäuser stehen. Sieht man sich die Bevölkerungsdichte in einem der zentralen Stadtteile wie Kowloon an, dann liegt die Zahl bei 43.032,9 Einwohner pro km².

Grob überschlagen ist also die Bevölkerungsdichte nur halb so groß wie in den Hochhausgebieten Hong Kongs, wenn alle Menschen der Welt nach Deutschland kämen!

So, das jetzt erst einmal wahrnehmen und sacken lassen!

Freilich wäre dann das ganze Land von Oberstdorf bis Flensburg und von Aachen bis Frankfurt/Oder ziemlich dicht besiedelt, mit dem ein oder anderen „Central Park“ dazwischen. Aber es handelt sich ja nur um eine fiktive Rechnung. Man muß auch bedenken, daß dann die ganze restliche Welt vollkommen menschenleer wäre.

Die ganze Welt wird nicht kommen. Wozu auch, andernorts ist es auch schön. Aber anmanchen Orten eben nicht. Deshalb werden läppische 800.000 erwartet für dieses Jahr und vielleicht auch ein paar Jahre darüber hinaus. Es gab Zeiten in unserer jüngeren Vergangenheit, da mußten mehr Flüchtliinge aufgenommen werden und wir hatten das auch geschafft. Wenn jetzt die nächsten zehn Jahre jedes Jahr diese Zahl an Flüchtlingen kämen, dann wären das 8 Millionen oder etwas mehr als 1 Promille (!) der Weltbevölkerung. Damit es ein Prozent werden würde (und etwa unserer Einwohnerzahl entsprechen), müßten über 100 Jahre (!) so große Flüchtlingsmassen nach Deutschland kommen! Sowas gab es nie und es ist auch nicht zu befürchten.

Das Problem, das diejenigen, die sagen, wir könnten nicht die ganze Welt aufnehmen, wirklic haben, ist wohl weniger der Platz, sondern vielmehr eine unbestimmte Angst, etwas zu verlieren, selbst zu kurz zu kommen.

Liebe Leute, Euer Problem sind nicht die Flüchtlinge, sondern Eure Wahlentscheidungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Wenn der Sozialstaat Euch nicht angemessen unterstützt, dann ist das so, weil die entsprechenden Politiker gewählt wurden. Das sind übrigens in vielen Fällen genau die Politiker, die jetzt auch sagen, daß wir so viele Flüchtlinge nicht aufnehmen könnten. Das sind die Politiker, die seit 2 Jahren Flüchtlinge im Meer ersaufen sehen und bisher noch keine funktionierende Lösung für dieses Elend gefunden haben. Das sind die selben Politiker, die Rüstungsdeals einfädeln, die am Ende die Konflikte befeuern, die ursächlich sind für die aktuelle Flüchtlinigswelle. Und diese Politiker sind an der Macht, weil Ihr sie gewählt habt. Nicht jeder Einzelne von Euch, aber die Mehrheit von uns Wahlberechtigten.

Das Problem sind nicht die Flüchtlinge. Die könnten eher eine Lösung sein. Das Geld, das sie kriegen, bleibt ja nicht in ihren Taschen, sondern sie geben es aus für Essen und Kleidung und meinetwegen vielleicht auch mal für Handys. Und dann ist das Geld bei den Supermärkten dieses Landes und geht seinen Weg im Geldkreislauf. Das Paradoxe ist ja, daß Geld seinen Wert nicht dadurch erhält, daß es auf einem Haufen liegt, sondern dadurch, daß es benutzt, ausgegeben wird.

Wenn 100 Flüchtlinge in Heidenau 100 Euro kriegen und sich davn zu Essen kaufen, dann haben die Supermärkte 10.000 € (!) mehr Umsatz. Und wenn die Flüchtlinge im nächsten Monat wieder etwas essen, sind es aufs Jahr gerechnet 120.000 €, die die Supermärkte mehr Umsatz haben. Das schafft doch Arbeitsplätze! Und davon werden Steuern gezahlt, von den Steuern können wieder neue Polizisten und Lehrer bezahlt werden. Denn klar, wo mehr Menschen sind, gibt es auch mehr Bedarf an Polizei, Lehrern etc, die dannja wieder in den Suprmarkt gehen un dort ihr Essen kaufen.

Und jetzt können wir noch bedenken, was passiert, wenn die Flüchtlinge, unter denen einige hoch gebildet sind, hier anfangen zu arbeiten, sich selbständig machen, Arbeitsplätze schaffen (ja, auch für Deutsche!). Dann kommt noch mehr Geld in Umlauf (bzw das im Umlauf befindliche Geld läuft noch schneller um) und ermöglicht noch mehr Menschen, ihr Leben zu leben, Jobs zu finden…

Sicher, am Anfang müssen wir erst einmal investieren. Auch in Wohnraum, aber da hatten wir ja sowieso schon einen Engpaß, wenn ich daran denke, wie schwierig es zu Studentenzeiten war, eine erschwingliche Wohnung zu finden.

Also habt keine Angst vor den Flüchtlingen, habt keine Angst, wegen ihnen zu kurz zu kommen. Seid lieber kritisch gegenüber der Politik, wenn dort keine Lösungen gefunden werden, die Euch wirklich helfen. Denn mal im Enrst: Wenn es Euch jetzt schon schlecht geht, dann wird sich das auch nicht ändern, wenn die Flüchtlinge nicht kommen. Die Grenzen dicht zu machen wird niemandes Job sichern oder wiederbringen. Vielmehr wird die Grenzsicherung noch mehr Milliarden schlucken, die an den Sozialleistungen (wo denn sonst?) gespart werden müssen, und Ihr seht wieder in die Röhre. Vor allem ist keine Grenzanlage dicht, nur werden dann die Flüchtlinge, die doch kommen, in die Illegalität gedrängt, und anstatt daß sie Arbeitsplätze für unsere Kinder schaffen, werden sich noch mehr Parallelkulturen bilden – wenn wir die Grenzen schließen.

Also laßt sie uns öffnen und alle willkommen heißen. Denn wie gesagt, so viele können nciht kommen, daß wir keinen Platz hätten!

PS: Eine Zahl hatte ich vergessen, und das ist die Bevölkerungsdichte der dichtest besiedelten Insel der Welt: Santa Cruz del Islote in der Karibik. Die dortige Bevölkerungsdichte beträgt 103.917 Einwohner pro km². Quasi das Fünffache von dem, wenn alle Welt nach Deutschland käme. Und offenbar sind die Menschen dort gar nicht mal so unglücklich.

Comments

Comment by De Benny on 2015-08-30 00:07:45 +0100

Ich hab noch ein wenig gesucht. Die höchste (rechnerische) Bevölkerungsdichte gab es laut Wikipedia in der Kowloon Walled City in Hong Kong, ein Teil Hong Kongs der zwischen der Volksrepublik China und dem Vereinigten Königreich (oder Großbritannien, ich verwechsel das immer) umstritten war und daher wild wuchs ohne behördliche Regulierung. Die (rechnerische) Bevölkerungsdichte lag laut dieser Infografik am Ende bei unsagbaren 1,92 Mio. Einwohnern pro km²!

Das fordert zum Rechnen heraus. Wenn wir die oben angegebene Weltbevölkerungszahl zu Grunde legen, dann würde für eine so dichte Unterbringung der ganzen Weltbevölkerung eine Fläche von knapp 3794 km² ausreichen!

Das entspricht in etwa der Fläche von Französisch Polynesien, Südgeorgien und den Süd-Sandwich-Inseln oder Südossetien. Oder etwas weniger als die Hälfte der Fläche von Puerto Rico oder Zypern. Man könnte also alle Menschen dieser Erde in Puerto Rico ansiedeln und hätte nur die halbe Bevölkerungsdichte der Kowloon Walled City.

Ich sag nicht, daß das schön oder erstrebenswert wäre, aber es hat offenbar schonmal funktioniert in dieser Dichte.

Umgekehrt könnte man sagen, wir können, ohne den Bevölkerungsdichterekord zu brechen, auf der Fläche der BRD rund 686 Mrd. (!) Menschen unterbringen. Die aktuelle Weltbevölkerung liegt bei etwas mehr als 1% von dieser Zahl.

Nochmal zur Verdeutlichung: So viele würden nie kommen, auch wenn der Platz da wäre. Diese Beispielrechnungen sollen nur dazu dienen, den Mitbürgern, die Angst um den Platz in Deutschland haben, diese Angst nehmen.

Comment by Thomas Jakob on 2015-08-30 06:48:14 +0100

Hallo Benny,

deine Rechnung der Aufnahmekapazität geht an der Sache vorbei. Es geht nicht darum, wieviel Container, Gitterboxen oder Pappkartons man auf einer bestimmten Fläche einlagern kann, sondern es geht um Menschen, die zusammenleben müssen.

Wir haben bisher ca. 800.000 Flüchtlinge aufgenommen. Die vorhandenen Kapazitäten sind damit überausgelastet und der wirkliche Integrationsprozess steht erst am Anfang, wenn er denn überhaupt stattfinden soll, von beiden Seiten.

Es geht schon noch mehr, aber jedenfalls deutlich weniger als mit Deiner Körper/Fläche-Rechnung. Nach dem 2. Weltkrieg sind 12-14 Mio. Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen worden. Das hat sozial geknirscht, und das waren Deutsche mit einem praktisch identischen kulturellen Hintergrund, gleicher Sprache, gleichen Ausbildungsstandards usw.. Damals war es z. B. notwendig und üblich, dass die Behörden Flüchtlinge bei Leuten privat einquartiert haben. Das ist heute auch denkbar und wird früher oder später nötig sein, aber dann spätestens wird die momentan überwiegend positive Einstellung komplett kippen.

Comment by De Benny on 2015-08-30 08:28:37 +0100

deine Rechnung der Aufnahmekapazität geht an der Sache vorbei.

Das schreibe ich ja selbst, außerdem wird es zu so hohen Zahlen niemals kommen. Wenn es aber auf der Welt derart hohe Bevölkerungsdichten gibt und gab, dann ist offenbar viel mehr möglich, als wir uns momentan vorstellen können. Darum ging es mir.

es geht um Menschen, die zusammenleben müssen.

Ja, aber das muß gestaltet werden. Wenn ich in die Problematik einsteige mit „das sind eh viel zu viele, das klappt nie“, dann wird das auch nichts. Es wird har werden, ja. Es wird zu Konflikten kommen, ja, das ist normal wo Menschen zusammen leben. Aber ich sehe keine positive Alternative. Für mich stellt es sich so dar, daß es größere Konflikte mit mehr Opfern geben würde, machte an die Grenzen dicht aus irgendeiner „volles Boot“ Denke heraus.

Das hat sozial geknirscht, und das waren Deutsche mit einem praktisch identischen kulturellen Hintergrund, gleicher Sprache, gleichen Ausbildungsstandards usw..

Damals waren die Deutschen in Deutschland aber auch deutlich weniger weltoffen und deutlich ärmer. Da war das schon von Vorteil, daß es Deutsche waren, die da kamen. Wobei  die Kulturen innerhalb Deutschlands auch schon sehr voneinander abweichen. Ich fühl mich der elsässischen Kultur näher als der Berliner Kultur, auch wenn es eine andere Nation ist, das nur nebenbei.

Der Kulturunterschied bestand auch, als wir die Gastarbeiter nach Deutschland holten, und das ging auch irgendwie, nur daß wir damals nicht aktiv versucht haben, die Leute zu integrieren. Und deshalb haben wir heute die Parallelgesellschaften mit all den dazugehörigen Problemen.

Das ist heute auch denkbar und wird früher oder später nötig sein, aber dann spätestens wird die momentan überwiegend positive Einstellung komplett kippen.

Auf freiwilliger Basis gibt es das ja schon. Ich glaube allerdings nicht, daß das auf Druck von oben durchgesetzt werden wird, das wäre mehr als dumm. Dann lieber Container stapeln, bis der soziale Wohnungsbau angelaufen ist. Der muß eh sein, der Druck auf dem Wohnungsmarkt existiert ja nicht erst seit so viele Flüchtlinge kommen. Wir haben hier Glück, daß wir so reich sind und eher etwas übers Geld lösen können, als daß wir tatsächlich zu Einquartierungen greifen müssen.

Das Problem ist, und darauf kommt es mir an, vor allem ein Mentales. Sind wir vom Kopf her bereit und in der Lage, die Leute hier aufzunehmen? Oder verschleudern wir unsere ganze Energie damit, dagegen Stellung zu beziehen? Sind wir willens, Konflikte mit Neubürgern auszuhalten und zu lösen, oder wollen wir unsere Konflikte miteinander angesichts der Herausforderung noch ein wenig intensivieren, indem wir Mollies schmeißen, Polizisten angreifen etc etc? Hier müßte die Politik (genauer Angela Merkel) sich vors Volk stellen und einen klaren Plan vortragen, oder zumindest die Gewissheit verbreiten, daß es einen Plan gibt. Und dann muß sie endlich mal Führungsstärke zeigen. Die Menschen haben Angst, die müssen an die Hand genommen werden.

Die Assoziationen, die ich momentan hab, sind eigentlich weniger die Flüchtlingsströme nach dem Krieg – da war ich ja noch lange nicht auf der Welt – sondern die Situation der Wende. Auch damals gab es – zumindest hier im Westen – sowohl diejenigen, die sich wirklich gefreut haben. Und dann gab es die, die Angst hatten um ihre Arbeitsplätze, um Wertverlust ihrer Häuser, wenn da DDR Flüchtlinge in die Nachbarschaft ziehen etc. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß Heime für DDR Flüchtlinge angezündet wurden, oder daß es zu Gewalt gegen DDR Bürger kam, das war dann wenige Jahre später erst gegenüber „echten“ Ausländern der Fall, aber die Resentiments gab es und sie waren nach meinem Empfinden verbreitet bis hin zur Bezeichnung „Ostblock-Kanacken“ für Kinder von DDR Flüchtlingen an meiner Schule.

Damals ging es gut. Ich denke, heute sind wir weiter, heute können wir mehr. Also sollten wir uns anstrengen, das auch zu schaffen. Denn wie gesagt: Die positive Alternative sehe ich nicht. Kein Grenzzaun ist sicher, aber je aufwendiger er sit, desto mehr kostet er und desto mehr Leid verursacht er. Das Geld würde man IMHO geschickter in die Integration investieren.

Comment by Thomas Jakob on 2015-08-30 13:23:15 +0100

Der Wiedervereinigungsvergleich passt vorne und hinten nicht. Und das Schlimmste ist, das es selbst damals nach einer kurzen Euphorie jede Menge Gehässigkeiten und Diskriminierungen gab. Bananenwürfe auf Ossis an der Grenze, „Ihr seid ein Volk!“, „Zonendödel“ usw.. Wie soll das dann erst mit der bunten Mischung werden, die jetzt kommt und in fast jeder Hinsicht schlechtere Voraussetzungen und Rahmenbedingungen hat.

Ich habe damals den Fall der Mauer in Berlin miterlebt und mir geschworen, dass ich mir dieses überwältigende Euphoriegefühl genau merke und davon zehre, wenn die Ernüchterung der praktischen Umsetzung eintritt. Das gleiche mache ich jetzt auch wieder, auch wenn ich jetzt nicht euphorisch bin, aber es einfach gut und richtig finde, dass wir die Flüchtlinge freundlich aufnehmen und ihnen helfen.

Comment by De Benny on 2015-08-30 15:27:17 +0100

Und das Schlimmste ist, das es selbst damals nach einer kurzen Euphorie jede Menge Gehässigkeiten und Diskriminierungen gab. Bananenwürfe auf Ossis an der Grenze, “Ihr seid ein Volk!”, “Zonendödel” usw.. Wie soll das dann erst mit der bunten Mischung werden, die jetzt kommt und in fast jeder Hinsicht schlechtere Voraussetzungen und Rahmenbedingungen hat.

Gut, das mit den Bananen kannte ich noch nicht, aber das stützt ja das, was ich meinte. Damals gab es auch Diskriminierung. Und heute haben wir nen ostdeutschen Präsidenten, ne ostdeutsche Kanzlerin und der letzte Bundestagspräsident war auch Ostdeutscher…

Ich sag ja nicht, daß es einfach wird. Ich sag, daß es machbar ist, wenn man will. Wer Bananen wirft, will nicht, und ist Teil des Problems, über das er sich beschwert.

Das gleiche mache ich jetzt auch wieder, auch wenn ich jetzt nicht euphorisch bin, aber es einfach gut und richtig finde, dass wir die Flüchtlinge freundlich aufnehmen und ihnen helfen.

Da sind wir voll beieinander. Mein Punkt ist: Wir müssen helfen, denn die Menschen werden kommen, ob wir wollen, oder nicht. Keine Grenze ist absolut dicht und keine Grenzstreife stoppt 800.000 Menschen.

Wenn die Menschen aber sowieso kommen, müssen wir zusehen, daß wir des Andrangs Herr werden und die Leute möglichst gut und möglichst schnell integrieren. Für alles andere haben wir keine Zeit. Die Idee, daß die Menschen wieder in ihre Heimat gehen, können wir dabei Großteils abschreiben. Die Gastarbeiter gingen auch nicht und ich fände es auch unmenschlich, Leute fortzuschicken, deren Kinder hier geboren wurden und aufgewachsen sind. Also müssen wir zusehen, daß wir sie so schnell wie möglich gleich integrieren, daß wir die Fehler mit den Gastarbeitern mitsamt Bildung der Parallelkulturen verhindern.

Und da müssen wir zuvöderst die aktuelle Not versorgen, dann müssen wir EU weit über Aufteilung und gleiche Standards reden und dann können wir auch mal überlegen (mindestens auch EU weit), wie die Fluchtgründe in der Heimat der Menschen reduziert werden können. In den letzten beiden Punkten ist es schwierig, weil starke nationale Interessen dahinter stecken. Beim ersten Punkt geht es nur um das nationale Interesse Deutschlands, und das liegt IMHO darin, die Menschen, die eh kommen zu integrieren, um Parallelgesellschaften zu verhindern.

Comment by werschon on 2015-09-06 07:17:56 +0100

GutenTag…Helfen in solchen Ausnahmesituationen ist richtig und lebensnotwendig ——-
ABER…die Probleme kommen erst —- INTEGRATIOn wird nicht funktionieren…bestes Beispiel sind die Türken und Russendeutschen…es ist ein Fehlurteil unserer Politiker sich hinter der FACHKRÄFTEMANGELklausel zu verstecken…sie haben nur Angst, etwas abzulehen, Frau Merkel stellt sich als Samaraterin der ganzen Welt da, möchte jeden ihren WILLEN aufzwingen und alle/s retten…egal wie hoch der Preis ist…Möchte hier betonen, man ist nicht ausländerfeindlich…nur weil man auch kritisch mit den Sorgen/Problemen sich auseinandersetzt, die auf uns zukommen (werden).Allein die Sprachbarriere ist ein grosses Hindernis…Beispiele gibts/gab es genug….gut ausgebildete Leute aus der ehemaligen Sowjetrepublik oder anderen Ländern dürfen/können nicht in ihren Berufen arbeiten zB Ärzte….kenne persönlich welche die unter ihrer Qualifizierung arbeiten—dann die Freiwilligkeit …fast 70% vieler ehemaliger Flüchtlinge die hier DAUERHAUFT geduldet werden…beziehen H4….auch die Strafliste ist bei den ausländischen Bürgern als bei den Deutschen….es machen sich Hass, Unverständnis und auch Vorurteile breit, wenn die erste Euphrie abgeklungen ist…Sie nehmen uns sicher nichts weg u bereichern unsere Kultur, aber von Zusammenleben so vieler Völker mit unterschiedlichen Religionen und Lebenserwartungen…kann keine Rede sein….diese Leute wohnen/arbeiten/feiern unter sich….traurig aber wahr…D hat verat …jetzt schon!!!!!!!!!! Der Fremdenhass macht nicht halt…und auch wenn hier gemeckert wird, der Alltag schaut anders aus…einige benehmen sich von Anfang daneben, belästigen unserer Frauen/Mädchen, es werden Einbrüche verübt, viele machen Dreck, bespucken uns und fordern nur…da ich beim RA arbeite weiss ich auch aus eigner Erfahrung wie man beschimpft wird….und droht die Abschiebung wird gleich ein Anwalt gefordert…..etc….oder sie tauchen illegal unter…..man kann gewisse Themen nicht einfach ignorieren…und es wird sich zeigen ob D stark genug ist…diesen Ansturm zu bewältigen…aber ich sag persönlich…wir werden es nicht schaffen…totale Überforderung und wenn es zum Knall kommt dann will niemand etwas gesehen/gewusst/getan haben…damit einen schönen Tag und versucht zu verstehen, dass auch wir ein VOLK sind mit Werten die beschützt werden sollten….

Comment by De Benny on 2015-09-13 19:14:32 +0100

INTEGRATIOn wird nicht funktionieren…bestes Beispiel sind die Türken und Russendeutschen

Ich kenne sowohl Türken als auch Rußlanddeutsche, die sehr gut integriert sind. Und ich kenne Ossis, die nach so vielen Jahren im Wetsen noch so sehr sächseln, daß man sie fast kaum versteht. Aber stimmt, da gibt es Probleme, wenn auch mehr in den Städten als auf dem Land, wo ich herkomme. Deshalb brauchen wir j diese Willkommenskultur zum Überleben! Die Türken wurden damals nicht integriert. Man ging ja davon aus, daß sie bald wieder gehen. Im Gegensatz dazu versuchen wir heute, den Asylbewerbern gleich deutsch beizubringen, sie in Vereinen und der Gesellschaft allgemein zu integrieren, ihnen Jobs zu geben, damit sie am Bruttosozialprodukt mitarbeiten können. Denn sonst, wenn wir sie nicht willkommen heißen, wenn wir noch mehr Parallelkulturen entstehen lassen, wird es schief gehen.

Frau Merkel stellt sich als Samaraterin der ganzen Welt da, möchte jeden ihren WILLEN aufzwingen und alle/s retten

Merkel möhte nicht alle retten. Die mußte ja förmlich gezwungen werden, nach Heidenau zu gehen nach den rechten Krawallen. Und als sich der Zorn gegen sie persönlich richtete, hat sich vielleicht etwas bei ihr getan. Es ist sicher nicht schön, vom brauenen Mob (und nein, „besorgte Bürger“ keifern die regierende Kanzlerin nicht mit „Schlampe“ an, bevor sie noch ein Wort gesagt hat) beschimpft zu werden (wenn das, was die da bringen, das „Abendland“ ist, dann nichts wie weg mit diesem Abendland, dann ist Scharia die bessere Lösung).

egal wie hoch der Preis ist

Die Flüchtlinge werden kommen, ob legal oder illegal, ob mit oder ohne Integration. Der Preis für uns ist höher, wenn wir sie nicht integrieren.

Möchte hier betonen, man ist nicht ausländerfeindlich…nur weil man auch kritisch mit den Sorgen/Problemen sich auseinandersetzt, die auf uns zukommen (werden).

Wenn man sich dagegen ausspricht, daß Menschen, die vor einem Krieg flüchten, die durch Dinge durch sind, die wir uns gar nicht vorstellen können, hier aufgenommen werden und sich ein Leben in Freiheit und Sicherheit aufbauen können, dann ist mn zumindest nicht ausländerfreundlich, oder?

Allein die Sprachbarriere ist ein grosses Hindernis

Sicherlich, aber kein Hindernis, das nicht überwunden werden könnte. Es ist durchaus möglich, auch als Ausländer, deutsch zu lernen, und zwar so, daß man nichts mehr hört. Ich hatte in der Grundschule inene Klassenkameraden, der aus Polen geflüchtet war. Damals gab es den Eisernen Vorang noch. Der hatte damals einen sehr starken Akzent. Heute spricht er den Dialekt unserer Gegend ohne jeglichen Akzent, ist Zugchef bei der Bahn und leistet seinen Beitrag wie jeder andere in der Gesellschaft. Es ist zu schaffen, Fremde zu integrieren. Das muß man zuerst aber einmal wollen. Wenn man immer nur Angst hat und die Probleme sieht, wird man nicht sehr weit kommen.

Beispiele gibts/gab es genug….gut ausgebildete Leute aus der ehemaligen Sowjetrepublik oder anderen Ländern dürfen/können nicht in ihren Berufen arbeiten zB Ärzte

Das ist lediglich eine Frage der Anerkennung. Das ist mit einem Gesetz geregelt, meinetwegen ein Auffrischungskurs an der Uni/Uniklinik. Die fangen ja nicht bei Null an…

kenne persönlich welche die unter ihrer Qualifizierung arbeiten

Dazu muß man kein Flüchtling sein…

fast 70% vieler ehemaliger Flüchtlinge die hier DAUERHAUFT geduldet werden…beziehen H4

Solche Zahlen bitte immer mit Belegen, ansonsten reagier ich darauf nicht.

auch die Strafliste ist bei den ausländischen Bürgern als bei den Deutschen

In München sitzen immer noch mehr Katholiken als Muslime im Knast… Man muß schon richtig vergleichen und auch fragen, wieso das so ist: Liegt die Kriminalität vielleicht weniger an der Nationalität als vielmehr daran, daß es sonst kaum Chancen gibt? Welche Chance hat denn ein Türke aus einer bildungsfernen Schicht, sich hier ein Leben aufzubauen? Harte Arbeit? Bringt in den seltensten Fällen etwas. Da ist Kriminalität lukrativer. Übrigens auch bei Deutschen in der selben sozialen Schicht. Es liegt nicht an der Ntionalität, es liegt an Problemen in unsererr Gesellschaft. Sidn wir dankbar um die Ausländer, die uns diese deutlicher aufzeigen! Denn nur wenn wir die Probleme sehen, können wir sie ändern.

es machen sich Hass, Unverständnis und auch Vorurteile breit, wenn die erste Euphrie abgeklungen ist

Deshalb muß man nicht schon während der Euphorie damit anfangen. Auf was soll denn der Haß entstehen? Auf was das Unverständnis? Wenn wir die Flüchtlinge willkommen heißen, ihnen nicht nur Süßigkeiten bringen, sondern sie auch bei Behördengängen unterstützen, dann wächst eher das Verständnis als das Unverständnis, weil man ins Gespräch kommt, weil man verstehen lernt, warum die manche Dinge anders machen als wir.Dann kann man auch darauf hinweisen, wie die Dinge bei uns laufen. Hingehen, mitmachen. Und wenn man nur einmal im Monat zu so nem Cafe geht und sich mit jemandem unterhält, weil man mehr nicht kann. Kafee oder Tee trinken und sich mit den Menschen unterhalten, das kriegt fast jeder hin. Und schon das hilft ungemein.

Sie nehmen uns sicher nichts weg u bereichern unsere Kultur, aber von Zusammenleben so vieler Völker mit unterschiedlichen Religionen und Lebenserwartungen…kann keine Rede sein….diese Leute wohnen/arbeiten/feiern unter sich….traurig aber wahr…D hat verat …jetzt schon!!!!!!!!!!

Ach ja? Ich erlebe das anders. Im Ramadan war die Moschee hier in der Kleinstadt offen für Auenstehende, das Fastenbrechen wurde zusammen gefeiert. Und wenn man mit Muslimen bekannt ist, wenn man muslimische Freunde hat, dann wird man auch auf Hochzeiten etc eingeladen. Ich kann ja auch mal umgekehrt fragen: Wie viele Muslime haben Sie schon zu einem Fest eingeladen?

Der Fremdenhass macht nicht halt

Dann muß man den Fremdenhaß stoppen. Wenn usnere Gesellschaft das nicht mehr hinkriegt, dann ist die Gesellschaft eh hin, dann kann die nächste kommen.

und auch wenn hier gemeckert wird, der Alltag schaut anders aus…einige benehmen sich von Anfang daneben, belästigen unserer Frauen/Mädchen, es werden Einbrüche verübt, viele machen Dreck, bespucken uns und fordern nur

Es gibt durchaus auch blonde, blauäugige Einbrecher und Belästiger. UNd auch Drekc haben schon Deutsche gemacht. Wo die Asylbewerber in besonderer Weise auffllen, muß man sie darauf hinweisen, daß es hier anders läuft. Das geht ganz einfach, wenn man zu den Treffen geht, die jetzt überall stattfinden, sich mit ihnen unterhält. So entstehen Freundschaften, und man kann einander auf solche Dinge in aller Freundschaft hinweisen, ohne jetzt völlig Fremde auf der Straße anblaffen zu müssen. So löst man Probleme!

und droht die Abschiebung wird gleich ein Anwalt gefordert

Wenn ich die Wahl habe, in ein Land abgeschoben zu werden, wo mir unter Uständen der sichere Tod droht, oder mir einen Anwalt zu nehmen, was meinst Du, würde ich machen? UNd Du würdest es genau so tun.

oder sie tauchen illegal unter

Nochmal: Wenn ich die Wahl habe, unterzutauchen und damit ein Gesetz zu brechen, oder abgeschoben zu werden und damit mein Leben und das meiner Familie in Lebensgefahr zu bringen, dann ist es fast schon moralische Pflicht, unterzutauchen.

man kann gewisse Themen nicht einfach ignorieren

Ignorieren nicht. Man darf aber auch nicht ignorieren, daß die Integration unsere einzige Chance ist, wenn wir unser Land weitgehend so frei friedlich erhalten wollen, wie wir es kennen.

und es wird sich zeigen ob D stark genug ist…diesen Ansturm zu bewältigen

Wir haben Platz, wir haben das Geld, und wir haben die Kompetenz. Das einzige, was fraglich ist, ist der Wille. Und wenn sich zu viele finden, die immer nur Angst haben und verbreiten, weil das einfacher ist, als den Arsch hochzukriegen und etwas für das eigene Land zu tun, die Neuankömmlinge zu begrüßen und zu integrieren, dann wird es eng. Wenn zu viele auf ihrem Arsch sitzen bleiben oder sogar noch Hetzen und Brandanschläge verüben, dann gute Nacht. Dann wird Deutschland unter gehen. Dann hat es das aber auch nicht besser verdient.

aber ich sag persönlich…wir werden es nicht schaffen…totale Überforderung und wenn es zum Knall kommt dann will niemand etwas gesehen/gewusst/getan haben…damit einen schönen Tag und versucht zu verstehen, dass auch wir ein VOLK sind mit Werten die beschützt werden sollten….

Wenn Du meinst, daß es uns überfordert und es einen Knall gibt, dann solltest Du über Auswandern nachdenken, damit Du möglichst weit wegbist, wenn es knallt. Volk ist so ne Sache: Was ist denn ein Volk? Es wird vom deutscen Volk gesprochen, das sind Bayern, Preußen, Sachsen und was weiß ich noch alles. Die können ein Volk sein. Wieso nicht noch ein paar Türken, Syrer und Afghanen dazu? In der Schweiz schaffen sie es, daß Italiener, Franzosen und Deutsche ein Volk sind. Bei den Amis sind es noch mehr Nationalitäten, und trotzdem sind alle ein Volk. Man muß es nur wollen, dann kann alles mögliche ein Volk sein. Und die Werte sind es ja gerade, wieso diese Leute hierher kommen. Die haben genug von Assad, ISIS, Taliban und Scharia, die wollen Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Sie wissen vielleicht noch nicht so ganz, wie das konkret funktioniert, deshalb müssen wir ihnen helfen. Und ja, das wird anstrengend. Aber wie gesagt, es ist die einzige Chance, die wir haben.

Schlußendlich denke ich aber, daß es gut aussieht. Das einzige Problem sind diejenigen Deutschen, die von unseren Werten wie Demokratie, Freiheit und Menschenrechten nicht so viel halten. Die schreien was von wegen Abendland, die bespucken Flüchtlinge und pinkeln auf ihre Kinder, die sind diejenigen, die momentan unser größtes Problem sind. Bei denen würd ich auch bei einer Abschiebung nicht enin sagen, aber wer will die schon? Das sind unsere Idioten, Terroristen und Brandstifter. Mit denen müssen wir selbst fertig werden.