Zwischen Vorlesung und Mensa ein kurzer Gedanke. Ich besuche grade ein Seminar zum Thema Macht. Nun grüble ich darüber nach, ob man die Vertreibung aus dem Paradies auch als eine Beschreibung von Machtausgleich verstehen könnte. Zunächst haben A&E Macht über den Tod im Paradies, sie können ihn mit Hilfe der Früchte vom Baum des Lebens umgehen. Sie haben jedoch keine Macht über das Wissen von Gut und Böse. Dann erlangen sie die Macht, Gut und Böse unterscheiden zu können – und verlieren daraufhin die Macht, dem Tod widerstehen zu können. Hier wird die Machtbegrenzung des Menschen deutlich. Weiß jemand, ob es in dieser Richtung schon eine Auslegung des Textes gibt?

Comments

Comment by De Benny on 2014-10-09 19:18:25 +0100

Ich weiß dazu nichts, allerdings kam mir heute (?) der Gedanke (weiß echt nicht ob’s heute war, der Begriff „Druckbetankung“ für den Vikarskurs ist vielleicht gar nicht so schlecht – soooo viele neue Eindrücke, egal, zum Thema zurück!), daß es um Verantwortung geht:

So lange die Menschen naiv sind, nicht Gut und Böse unterscheiden können, haben sie ein leichtes Leben. Alles ist klar. Dann erwerben sie (gegen Gottes Willen, Der ihnen vielleicht dieses „Lotterleben gönnte) Wissen (meinetwegen damit auch Macht), und plötzlich haben sie auch Verantwortungen, müssen sich selbst kleiden und ernähren, und plötzlich ist alles gar nicht mehr so einfach.

Da kommt mir mein alter Relilehrer in den Sinn: „Freiheit und Verantwortung müssen sich die Waage halten, wo wir uns mehr Freiheit nehmen, als wir Verantwortung tragen, entsteht die Sünde.“ Er beschrieb die Sünde als mit genau dieser Lücke zwischen genommener Freiheit und übernommener Verantwortung.

Von da könnte man sicher in tausend Richtungen weiterspinnen. 😉

Comment by De Benny on 2014-10-09 19:24:55 +0100

Allerdings stellt sich dann die Frage nach dem Sinn des Baums des Lebens…