Nachdem ich im zweiten Anlauf das 1. Theologische Examen bestanden und jetzt einen Monat frei habe, bevor es mit dem Vikariat losgeht, wollte ich mir ein bißchen mehr Zeit für Linux-Spielereien nehmen.

Ich benutze Linux seit ich mit dem Theologiestudium angefangen habe, also schon eine ziemlich lange Zeit. Mein erstes war ein SuseLinux, ich glaube irgendwas mit ner 8 oder ner 9 vorne. Nach einer Weile war ich damit nicht mehr zufrieden. Für neuere Versionen etwa von KDE oder Gnome hätte ich eine neue Suse Distribution kaufen müssen. Das wäre zwar mit ein wenig Aufwand auch so gegangen, aber erstens habe ich den Aufwand gescheut, alles zu Fuß aus den Quellen zu kompilieren, außerdem fürchtete ich, nicht alles zu begreifen und am Ende ein inkonsistentes System zu haben, das hier und da muckt, ohne daß ich wüßte, wo jetzt der Fehler liegt.

Also habe ich mich Gentoo Linux zugewandt. Die Idee, daß alles direkt für meine Hardware kompiliert wird fand ich damals recht ansprechend, und das Prinzip des rolling release find ich immer noch gut. Aber das Kompilieren dauert schon ne Weile, und wenn dann mal ein Update eines größeren Programms wie Open Office oder Firefox anstand, war der Rechner mehrere Stunden beschäftigt. Als der Rechner den Geist aufgab, hatte ich erst mal ne Weile kein Linux mehr, bis ich letztes Jahr auf einem Rechner meines Vaters Ubuntu installierte.

Ich mochte Unity nicht sonderlich, also wurde aus Ubuntu schnell Xubuntu. Mit dem arbeite ich heute noch. Den Ausschlag für Ubuntu gab, daß es irgendwie mainstreamig warund ich in der Examensvorbereitung etwas wollte, was einfach funktioniert, ohne viel rumzuprobieren.

Lange Rede kurzer Sinn, Xubuntu ist zwar toll und bleibt vorerst auch mein Produktivsystem, aaaber: Meine Frau hat einen alten Laptop, der unter Windows nur noch rummuckt. Den hab ich mir jetzt gegriffen. Der Plan: Daraus wird mein Versuchslabor für Arch Linux.

Windows wird platt gemacht und ich bau mir Stück für Stück ein nettes Arch System, das nicht zu Produktionszwecken dienen soll, sondern einfach, um Dinge auszuprobieren, ohne etwas Wichtiges zu zerschießen.

Wieso Arch? Nun, es bietet rolling releases wie Gentoo, kompiliert aber nicht alles aus Quellen. Man muß (oder darf) alles zu Fuß einrichten, ohne grafischen Installer. Und es gibt eine offenbar recht lebendige Community,w o man Hilfe finden kann. Man kann so ziemlich alles selbst einstellen (ähnlich wie bei LFS, hab ich vergessen, mit dem hatte ich auch mal rumgespielt) und trotzdem auf eine Paketverwaltung zurückgreifen.

Erst dachte ich, das geht auf die Schnelle, allerdings gibt es ja schon bei den ersten Schritten so wahnsinnig viele Möglichkeiten, aus denen man auswählen muß.

So habe ich mich dazu entschieden, daß die Festplatte des Laptops komplett verschlüsselt wird und ich via USB Stick booten werde, der dann ein passwortgeschütztes keyfile zum Platten entschlüsseln enthalten soll. Wenn ich es hinkriege (bzw es überhaupt möglich ist), soll der USB Stick daneben auch noch ein Rettungssystem enthalten (ich dachte an grml), das kann man immer brauchen, wenn mal wieder jemand im Bekanntenkreis seinen Windows Rechner zerschießt und die Daten retten will o. Ä., außerdem will ich den restlichen Platz als ganz normalen USB Speicher benutzen, also FAT32 formatiert, für Bilder, sonstige Daten, die man so runträgt… halt ganz normal das, wofür man nen USB Stick eigentlich hat.

Hier auf dem Blog [will ich die einzelnen Schritte dokumentieren][13], vor allem für mich, aber vielleicht interessiert es ja auch den ein- oder anderen. Wenn nicht, postet Nordlicht [zur Zeit gerade ein][14] [wenig Kunst][15] (vielleicht werd ich davon was in meinem Linuxprojekt einbauen ;)) und Rauka Palatina hat gemeint, sie würde auch bald mal was schreiben.

[13]: https://blog.debenny.de/category/spass-mit-arch-linux/ “Link zur Serie “Spaß mit Arch Linux” hier auf dem Blog” [14]: https://blog.debenny.de/2014/09/04/1299/ “Link zum 1. Kunstartikel von Nordlicht” [15]: https://blog.debenny.de/2014/09/04/geborgenheit-ii/ “Link zum 2. Kunstartikel von Nordlicht”