In Amerika gibt es angeblich einen Kulturkrieg. Auf der einen Seite stehen die progressiven Menschen, die für Schwule und Lesben die gleichen Rechte fordern. Auf der anderen Seite stehen die engstirnigen Evangelikalen, die gleichgeschlechtliche Ehen verbieten wollen und nicht müde werden, Schwule und Lesben voller Haß anzugreifen.

Daß es nicht ganz so ist, kann man bei Sojourners nachlesen. Demnach gibt es eine nicht kleine Gruppe von Evangelikalen, die man mit „ambivalent“ bezeichnen muß. Sie lehnen Homosexualität womöglich aus Glaubensgründen ab, ziehen aber keinerlei politische Konseuenzen daraus. Was den Kulturkrieg angeht, wechseln sie zwar nicht die Seiten, aber sie unterstützen auch nicht (mehr?) die konservativ-evangelikale Seite. Und das hat Auswirkungen. So kann man womöglich auch die Auflösung von Exodus International, einer Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hatte, homosexuelle Menschen zu „heilen“, unter diesem Gesichtspunkt sehen.

Allgemein gibt es wohl eine Verlagerung weg von der Prokalmation eines starken, mächtigen Gottes, den man zu fürchten hat, hin zu einem liebenden Gott. Beides hat positive und negative Seiten. Bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung weitergeht.