Klaus Berger, emeritierter Professor für Neues Tesament in Heidelberg, hat ein neues Buch geschrieben: Die Bibelfälscher. Gelesen habe ich es nicht, doch aus dem, was ich bisher über das Buch gelesen habe, geht es darin um einen ziemlichen Zerriß der hsitorisch-kritischen Methode. Was genau das ist, hat Ameleo in diesem Zusammenhang noch einmal ausgebreitet.

In einem anderen Artikel verlinkt sie weitere Stimmen zu Bergers Buch und nimmt auch selbst Stellung. Dabei gefallen mir vor allem ihre Überlegungen zum schlichten Glauben. Denn wenn Voker Schnitzler in seinem Artikel über das Berger-Buch den kritischen Glauben stark macht, könnte man auf die Idee kommen, der schlichte Glaube unserer Omas sei irgendwie minderwertig, nicht ganz so gut. Volker Schnitzler schreibt dann auch gleich in einem Kommentar bei Ameleo, daß er der Meinung ist, solch schlichter Glaube käme auch recht sicher durchs Theologiestudium.

Der schlichte Glaube ist also kein naiver Glaube, kein Kinderglaube. Er ist erwachsen geworden und hat sich am Leben bewährt, während sich ein naiver Glaube der Bewährung verweigert. Jedenfalls würde ich das so deuten. Man will an seinem Kuschelgott, wie Volker Schnitzler den Gott der naiv Gläubigen nennt, festhalten, und greift daher alles an, was diesen Kuschelgott gefährden könnte.

Wenn ich nun einen Vergleich zwischen dem schlichten erwachsenen Glauben und dem durch ein Theologiestudium gegangenen Glauben versuchen will, dann haben diese beiden gemeinsam, daß sie sich bewährt haben, der eine am Leben, der andere am Studium. Das ist natürlich nicht das gleiche, aber beides wirkt sich so aus, daß der Glaube reift, daß man nicht am Kuschelgott festhalten muß, dem gezähmten Gott, der sich wunderbar ins eigene Weltbild einfügt, der greifbar ist, sei es im Bibeltext oder sonstwie. Der naive, unerwachsene Glaube meint, man kann Gott durch eigene Anstrengung, wie frommes Leben oder dergleichen mehr, kontrollieren, so wie kleine Kinder meinen, ihre Eltern entweder durch Artigkeit oder durch Geschrei kontrollieren zu können. Bei den Eltern klappt das sogar oft. Beim Kuschelgott klappt das auch, denn der Kuschelgott will immer genau das, was man in der Bibel zu lesen meint…

Der erwachsene Glaube weiß, daß es so einfach nicht ist. Daß auch der frömmste Leid erfahren kann und die Ferne Gottes, das nichts Gott beeinflussen kann, daß der Zweifel zum Glauben dazugehört.Der erwachsen Glaubende, sei er nun durchs Leben oder das Studium erwachsen geworden, hat gelernt, und vielleicht auch lernen müssen, damit umzugehen. Der naiv Glaubende ist nicht oder noch nicht so weit, Zweifel und Scheitern in den eigenen Glaubensweg zu integrieren. Dieser Weg liegt noch vor ihm, und es ist seine Sache, ob er ihn geht.

Am Schluß will ich noch auf einen [Artikel bei „Demut Jetzt“][5] hinweisen, der dem Buch Bergers mehr abgewinnen kann und auch auf weitere Artikel verlinkt, die das Buch positiver sehen.

[5]: http://demut-jetzt.blogspot.de/2013/05/die-historisch-kritische-exegese.html “Link zum Artikel bei “Demut Jetzt””