Heute wird’s ein bisschen länger.
Zunächst mal Losung
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. (Jes 9,1)
Was hat gestern Licht in meinen Tag gebracht? Worauf freue ich mich heute?
und Lehrtext:
Ihr wart früher in der Finsternis. Nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts. (Eph 5,8)
Zuspruch und Anspruch – Woran merken wir, dass wir als Kinder des Lichts leben? In wessen Leben möchte Gott heute vielleicht durch uns Licht bringen?
Als ich diesen Text las, musste ich an einen Text von Gregor von Nyssa denken:
Ist dir bewusst, welche Ehre dir dein Schöpfer erweist, indem er dich über alle Geschöpfe erhebt? Wder Himmel noch Mond, weder die Sonne noch die Sterne in all ihrer Schönheit, noch irgendein anderer Teil der Schöpfung ist zum Abbild Gottes geworden. Du allein bist das Bild dessen, der alle Vernunft übersteigt; du allein bist das Abbild der unvergänglichen Schönheit, du allein trägst den Abdruck des wahren Gottes in dir und bist ein Gefäß göttlichen Lebens und Abglanz des wahren Lichts. Wer in dieses Licht schaut, wird selbst zu Licht. Du wirst wie der, dessen Licht über dir aufleuchtet, denn deine Seele reflektiert in ihrer Unschuld sein Strahlen. Nichts auf der Welt ist so groß, dass man es mit dir vergleichen könnte. Das ganze Himmelsgewölbe wird von Gottes Hand umfasst; Erde und Meer passen in seine Hand. Und dennoch ist Gott, der so groß und mächtig ist, dass er die ganze Schöpfung in der Hand hält, mit seiner ganzen Fülle in dir gegenwärtig; er wohnt in dir und zögert nicht, bei dir, so wie du bist, einzutreten. Er sagt: „Ich will unter den Menschen wohnen und mit ihnen gehen“ (2 Kor 6,16).
(Gregor v. Nyssa: Kommentar zum Hohelied, Rede 2. In: Gregorii Nysseni Opera, Bd 6, Leiden 1960, S. 68)