Die Frage mag komisch klingen. Jesus natürlich, zumindest wenn man nicht dem Doketismus anhängt. Aber von vorn:
sicDaniel, ein Kommentator beim Blasphemieblog, stellte in den Kommentaren zu einem Artikel die Frage danach, wie das denn sein könnte, daß einerseits Jesus Gott ist und andererseits Jesus am Kreuz gestorben ist. Dann wäre ja Gott gestorben, und Gott könne nicht sterben, das widerspräche Gott.
Es wurden ein paar Sätze gewechselt, bis jemand darauf hinwies, daß dies doch eine seltsame Debatte für ein atheistisches Blog sei. Stimmt auch irgendwie, deshalb möchte ich hier jetzt eine Antwort versuchen, und die Debatte kann dann ja auch hier weitergehen, um nicht weiter die Atheisten zu belästigen.
Vorab möchte ich noch sagen, daß ich weder Sprachrohr irgend einer christlichen Gruppierung bin noch dies eine wissenschaftliche Abhandlung darstellt. Hinweise darüber, wo ich mit irgendwelchen Theologen, Bekenntnisschriften oder sonstigem nicht konform gehe sind willkommen, aber gehen insofern am Ziel vorbei, als daß ich hier keine offizielle Meinung repräsentiere, sondern von meinem Glauben Zeugnis ablege. Ich bin sowieso skeptisch, was darüber hinausgehende kirchliche Äußerungen auf protestantischer Seite angeht.
Tod
Am Anfang muß die Frage nach dem Tod stehen. Was ist Tod? Was macht ihn aus? Was ist er nicht?
Unter Tod verstehe ich das Ende des biologischen Lebens: Das Herz hört auf zu schlagen, die Atmung hört auf, die Hirnfunktionen und nach einer Weile auch die biochemischen Prozesse in den einzelnen Körperzellen. Der Zerfall, die Verwesung des Körpers setzt ein.
Tod ist jedoch nicht ein Ende des Seins, in dem Sinn, daß nichts mehr da wäre. Ich denke dabei nicht etwa an eine Seele. Die unsterbliche Seele wie man sie sich heute vorstellt ist eine platonische Vorstellung, die erst sekundär vom Christentum rezipiert wurde, und die ich für nicht hilfreich erachte.
Mir geht es um das, was sonst übrig bleibt von einem Menschen. Da wären erst einmal die Auswirkungen seiner Taten zu Lebzeiten, oder die Dinge, die er gemacht hat, ob Häuser oder Gedichtbände, und die Erinnerung an ihn. Mit dem Tod eines Menschen geht nicht alles Wissen über ihn verloren. Durch Zugriff auf private Schriften lernt man ihn vielleicht sogar besser kennen als vorher. Dies ist nichts Materielles, das übrig bleibt, und der Mensch hat da nichts mehr von. Es erscheint mir jedoch wichtig, darauf hinzuweisen.
Trinität
Der christliche Gott wird als Dreifaltigkeit gedacht: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Alle sind verschieden, alle sind Gott, und Gott ist nur einer. Ein scheinbarer Widerspruch, doch denke ich, daß man das nicht so als Mysterion stehen lassen muß. Auch wenn vielleicht nicht alle Aspekte geklärt werden können, gibt es doch Möglichkeiten, sich die Denkbarkeit der Trinität zu erleichtern.
Mein Religionslehrer, von dem ich viel gelernt habe, hat es einmal mit den Rollen verglichen, die ein Mensch inne haben kann: So kann ich zum Beispiel gleichzeitig Freund meiner Freundin, Student meines Studienfachs und Einwohner meiner Stadt sein. In allen drei Rollen verhalte ich mich anders, und manchmal ist es schwierig, sie voneinander zu trennen. Doch kann man vielleicht grob sagen, daß wenn ich den Stadtrat mitwähle, dies weniger als Freund meiner Freundin tue denn als Bürger der Stadt. Und wenn ich sie küsse tue ich das nicht als Student. Genausowenig bin ich in erster Linie Bürger, wenn ich für’s Examen lerne. Und trotzdem bin ich der selbe.
Der Sohn
Jesus ist der Sohn Gottes und trotzdem selbst auch Gott. Und zwar nicht in abgestufter Weise, sondern eben vollkommen Gott. Aber Er ist nicht der einzige Aspekt von Gott. Er ist aber nicht nur vollkommen Gott, sondern eben auch vollkommen Mensch. Und als Mensch Sohn Gottes. In der Antike stellte man es sich ja so vor, daß der Samen des Mannes in die Frau gepflanzt wird, und das Kind heranwächst ohne daß die Fra da noch ein paar Chromosomen beisteuert. So denke ich, ist auch die Gottessohnschaft Jesu zu verstehen. Er ist Sohn des Vaters, eben weil der Same als vom Vater kommend gedacht war. Das macht Ihn dann aber nicht zu weniger Gott, oder zu einem Juniorgott. Es ist der selbe.
Tod revisted
Unser Verständnis von Tod ist sicherlich nicht das, was man sich früher darunter vorgestellt hat. Luther benutzte oft Sünde, Tod und Teufel als Synonyme, die das gleiche bezeichneten: Die Trennung von Gott. Man stellte sich ein Totenreich vor, wo die Verstorbene hinkommen und gefangen sind, in absoluter Gottesferne. Wo Tod heute als biologisches Ende verstanden wird, wurde es damals vor allem als Ende aller Beziehungen verstanden. Nicht einmal mehr die Beziehung zu Gott konnte über den Tod hinaus aufrecht erhalten werden.
Kreuzigung
Nun kam es also zur Kreuzigung. Jesus wurde ans Kreuz genagelt, und starb. Und da Gott Jesus war und Jesus Gott war, starb Gott und kam ins Totenreich, in die absolute Trennung von Gott. Jesus wurde beziehungslos und ging an den Ort, wo Beziehung nicht mehr möglich war.
Doch ist dadurch, daß Gott an den Ort kommt, wo es keinen Gott gibt, der Ort der Getrenntheit von Gott zum Ort der Nähe Gottes geworden. Wenn Gott in die Gottesferne kommt, ist Gott nicht mehr fern, und besiegt die Gottesferne, also die Hölle oder den Tod. Darin liegt auch der vielleicht etwas hämisch klingende Osterjubel begründet:
Tod wo ist Dein Stachel, Hölle wo Dein Sieg?
Ein Aufhören der biologischen Prozesse ist also nicht im Fokus, wenn es um den Tod und die Auferstehung Christi geht. Ich habe Schwierigkeiten, mir Gott mit biochemischen Zellprozessen vorzustellen, die aufhörten in dem Moment, wo Gott am Kreuz starb.
Alles alter Käse?
Wenn sich nun die Vorstellung in Bezug auf den Tod gewandelt haben, hat die ganze Kreuzigungsgeschichte uns heute nichts mehr zu sagen? Ist es ein veralteter Mythos, der in alten Büchern steht und keine Relevanz mehr für das heutige Leben hat? Was passierte wirklich damals?
Ich denke, die historischen Details des damaligen Geschehens können wir heute nicht mehr greifen, und nachweisen schon gar nicht. Die Bibel ist ja schon recht wortkarg, was die Auferstehung angeht. Viel mehr als das „daß“ der Auferstehung wird nicht berichtet. Aber es ist ja doch möglich, anzunehmen, daß ein gekreuzigter Mensch durchaus in Folge von Folter und Kreuzigung starb, und zwar in dem Sinne, wie wir heute Tod verstehen.
Die Hölle, gedacht als absolute Beziehungslosigkeit, als Ort, von dem man nicht Gott und auch sonst niemanden mehr erreichen kann, ist durchaus auch denkbar. Mangelndes Vertrauen erschwert auch heute Beziehungen, macht sie teilweise unmöglich. Und das mangelnde Vertrauen kommt aus Verletzungen, die man erlebt hat.
Durchbrechen kann man das nur durch Zuwendung, durch Liebe, indem man auch mal Angriffe aushält. So wird die Beziehungslosigkeit durchbrochen und besiegt, der Hölle die Macht genommen.
Was spricht dagegen, daß Jesus genau das gemacht hat? Indem er trotz Schuldlosigkeit in den Tod ging? Und was spricht dagegen, daß er danach wieder aufstand? Wenn es Gott gibt, und ich sehe keinen Grund daran zu zweifeln, kann man Ihm durchaus auch die Macht zutrauen, sich das Leben wieder zu nehmen, wenn Er es gelassen hat. Damit hätten die Menschen damals dann auch gesehen, daß es tatsächlich Gott war, der da alles erduldete und sich trotz Möglichkeiten nicht wehrte. Gott, der sich den Menschen zuwendet und auch ärgste Angriffe wegsteckt, und dadurch eben auch Beziehung wieder ermöglicht. Und wo die Beziehung ist, ist nicht Hölle, nicht Tod, nicht Teufel.
Comments
Comment by Tim on 2011-05-06 07:17:56 +0100
Schöner Beitrag, auch wenn mir die Frage nach dem „Warum“ zu kurz kommt, aber das ist ja auch nicht Teil der Fragestellung gewesen. Und du (oder deine Tastatur) scheinst ein etwas schwieriges Verhältnis zum U zu haben… jedenfalls fehlt in deinem Text ziemlich häufig.
Comment by bundesbedenkentraeger on 2011-05-06 20:29:26 +0100
Danke. Ja, das U hängt zuweilen. Und gestern Nacht war auch einfach spät. Ich hab noch ne andere Tastatur, da hängt das L. Ich hab jetzt nochmal drübergesehen und hoffentlich alles erwischt.
Was genau meinst Du mit der Frage nach dem Warum? Vielleicht wäre das ja ein veritables Thema für nen anderen Artikel.
Comment by Interplanetar on 2011-05-06 23:18:29 +0100
Brabbeln … Glaukophan und Steinaxt?
Tauet Himmel mit smaragdgrünem Regenbogen?
Auge im reinem Hohlorgan Herz, Turm auf Himmelscheibe, ggf. Felsenbein unter goldenem Blechhut?
Geozentrisch
http://de.wikipedia.org/wiki/Geozentrisches_Weltbild
Nichts ist unmöglich – Toyota – ein Animals Video bit.ly/jTS6T5
25.ter Dez. Röm. Gott Martius (Mar-s)
VON THRONSTAHL – MARS MACHT MOBIL II bit.ly/k78OXu
Placeboeffekt-Nocebo-Effekt mit falschen Erinnerungen?
Götter Krater Kar Liebesgöttin Freya, Krater Maria. Mars macht mobil. Stern Plastik fand ich nicht.
Die EU hat in der Präambel das kulturelle, religiöse und historische Erbe als Grundlage Europas anerkannt. Damit ist nicht christliches Erbe, edles germanisches Recht gemeint. http://www.verfassungen.de/
Einhaltung von Rechten und Schutzpflichten steht wesentlich in Verbindung zu Art. 1. GG; §194 Abs. 1 BGB; § 241 BGB
Im Rahmen Verfassung kann Pflicht nur aus Schuldverhältnis, grundsätzlich Vertragsabschluss, §241 BGB (vgl. § 311 Abs. 2 ; § 324; § 280 Abs. 1 und § 282 BGB).eintreten,
Anspruch ist auf Basis § 194 Abs. 1 BGB zu stellen. Schutzpflichten für andere entstehen in Verbindung § 241 Abs. 2 BGB
Tip: Entwicklung Buchstaben, Zahlen, Kalender, Uhr, Erzendeckung, Linguistik und andere Mythen studieren.
Ich kenne Geodaten, GPS, nehme mit fünf Sinnesorganen maximal Halbkreis, evtl. mit Rückspiegel, Blick hin und her, noch etwas mehr wahr. Aktuelle Biowettervorhersage ist wichtig.
An Gravitation, infolge derer ich getragen bin, brauche ich nicht glauben. Tiefer, wie in Richtung Massemittelpunkt des Kartoffenförmigen Erdplanet kann ich nicht fallen.
Nach aktuellen Wissenstand, expandiert der Kosmos mit konstanter Lichtgeschwindigkeit. Das Li (Lithium) welches mal war, ist nicht mehr.
Beobachtung haben Grenzen mit Plankzeit.
Weltformel ist nicht gefunden. http://bit.ly/iGbdW9
Wortherkunft Gott = god, gut, got, flüssiges Mineralgemenge.
Mineralstoffe werden nicht selbständig von deinem Körper hergestellt, auch nicht eingelagert.
Mineralstoff sind bereits im Dottersack, wo mangels Gehirn, etc., zunächst nur lebendiger Zellhaufen ist, der nichts fühlt. Das ist dann wie Pflanze.
Bakterien sorgen für Gärung. Energie ist nicht herstellbar, nicht erneuerbar. Es ist nur Umwandlung. Schlechte Umwandlungsmöglichkeit nennt man Entropie.Dank Grativitation ist Fundament. Aus Energie wird Masse. Aus Masse wird Energie. Joule [dʒuːl]. ist die abgeleitete SI-Einheit der Größen Energie, Arbeit und Wärmemenge 1. Benannt nach James Prescott Joule, wird die Einheit heute für alle Formen thermischer, mechanischer sowie elektrischer Energie verwendet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Joule Reale Nahrungsaufnahme, wie die Atmung, ist sinnbildlich immer Nachfeuerung, Erhaltung. Ist die senkrechte Körperachse nicht in Übereinstimmung mit der senkrechten Linie sind Menschen nicht im Lot.
Achte auf Biowetter, ernähre dich vernünftig. Trinkwasserverordnung ist wichtig. Suche dir Partnerin zwecks Temperaturausgleich.
Vergleiche Rechts-, Geschichts-, Wissenschaft mit deinem Glaube an Glaube.
mache ggf. Ausbildung als Volljurist, Rettungssanitäter, Heilpraktiker. Oder werde im Umwelschutz, Bürgerinitiativen, aktiv.
Med. Hirnrtod, kannst du aus der Teufe, mit Göttin Hel, immer noch Sar, Bab, Hei, Mäzen, huldigen. Dein Ego-Ich merkt dann nichts davon.