Abram zog aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte.

„Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“ übersetzt Luther in Jes 7,9, wo das Ende des Nordreiches prophezeit wird, weil sie sich abwenden und in den Krieg gegen das Südreich ziehen. Sie glaubten nicht und sie blieben nicht, sondern wurden von Assyrien erobert und ins Exil geführt.

Also laßt uns im Glauben bleiben, indem wir Nächstenliebe praktizieren, gerade auch gegenüber den Fremden, die bei uns Schutz suchen.

Denen fällt übrigens durchaus auf, daß die Deutschen helfen wollen, während die richen Araber am Golf ihnen die Tür vor der Nase zuschlagen. „Überwindet das Böse mit Gutem“, sagte Christus, und das ist es, was passiert. Wenn jemand, der sonst Allahu akbar ruft merkt, daß er bei seinen Glaubensbrüdern nur Verfolgung (ISIS) oder Ablehnung (Golfstaaten) zu erwarten hat, während die verhaßten Christen ihm mit Liebe begegnen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, daß er irgendwann „Halleluja“ singt.

Aber ob er nun konvertiert oder nicht, unser Auftrag bleibt der gleiche: Nächstenliebe, ohne Hintergedanken, ohne ungefragte Missionsversuche!

Comments

Comment by Thomas Jakob on 2015-09-17 18:50:53 +0100

Habe ich das richtig verstanden, dass Du die Landnahme unter Josua unter Vollstreckung des Banns in Jericho und anderswo (sprich: vollständige Ausrottung der Bevölkerung in einem Gebiet) gerechtfertigt hast? Mit dem Hinweis auf den Glauben an den falschen Gott?

Diese Woche war ich beruflich in den USA und wurde abends beim Bier von den dortigen Kollegen gefragt, was denn eigentlich in Deutschland los sei. Ein jüngerer Kollege und ich haben dann wacker die derzeitige Aufnahmepolitik verteidigt. Interessant war die Einschätzung eines amerikanischen Kollegen, der meint, die jetzt Aufgenommen würden sich erinnern und Deutschland dankbar sein. Die nächste Generation aber würde sich ausgegrenzt fühlen (wg. Herkunft und Religion) und beginnen, Deutschland zu hassen.  Das scheint mir ein realistischeres Szenario zu sein als Deine optimistische Einschätzung.

Wo ich mit Dir übereinstimme, ist der Schlusssatz, dass es nicht um Absichten, Hintergedanken oder Mission geht, sondern um die gebotene Nächstenliebe.

 

 

 

Comment by De Benny on 2015-09-18 23:59:20 +0100

Habe ich das richtig verstanden

Nein. Ich schreibe nur, was da steht und ziehe eine Parallele zu den Ängsten heute. Ich bin kein Biblizist, ich glaube nicht an eine historische Landnahme. Die Texte drücken etwas aus. In dem Fall verstehe ich das so, daß diejenigen Kulturen, die sich „gottlos“ verhalten, verschwinden werden. Ich will jetzt gar nicht „gottlos“ weiter ausführen, das wäre ein Thema für nen anderen Artikel. Hier hab ich „unmenschlich“ gesagt, man könnte auch „asozial“ sagen. Nochmal, ich sage nicht, daß die Amoriter etc das waren, ich sage, daß die Autoren der Bibel sie so gesehen haben und von daher ihre Schlüsse ziehen.

Asoziale, unmenschliche Gesellschaften bestehen nicht, weil sie die Saat des Untergangs in sich tragen. Das halte ich für common sense. Wo es keinen Zusammenhang gibt, da fällt alles auseinander, früher oder später.

Zusammenhalt ist das, was Gott IMHO fordert: Nächstenliebe, ja Feindesliebe sogar! Also das genaue Gegenteil.

Die nächste Generation aber würde sich ausgegrenzt fühlen (wg. Herkunft und Religion) und beginnen, Deutschland zu hassen.  Das scheint mir ein realistischeres Szenario zu sein als Deine optimistische Einschätzung.

Wie ausgegrenzt fühlen sich Italiener und Spanier, deren Eltern bzw Großeltern als Gastarbeiter kamen? Ich nehme das so wahr, daß die weitgehend integriert sind, ohne größere Problematik. Bei den Türken hat das, sicher auch wegen der Religion nicht geklappt. Aber der Islam ist in Deutschland auch nciht mehr so fremd wie in den 70ern. Außerdem gibt es zumindest momentan große Anstrengungen, die Flüchtlinge so schnell wie möglich zu integrieren, was es damals nicht gab. Aber a propos USA: Dort fühlen sich die Einwanderer in den späteren Generationen doch auch nicht ausgegrenzt. Wieso sollte das bei uns so sein müssen?

Wo ich mit Dir übereinstimme, ist der Schlusssatz, dass es nicht um Absichten, Hintergedanken oder Mission geht, sondern um die gebotene Nächstenliebe.

Ich hatte diese Woche den Gedanken, man müßte statt mit Bibeln mit Grundgesetzen zu den Flüchtlingsheimen gehen, in bester Absicht. Nicht um sie zu belehren, sondern um ihnen die Möglichkeiten zu zeigen, die sie jetzt haben… aber macht das einer? Gibt es Leute, die überzeugt genug dafür sind?

Comment by Thomas Jakob on 2015-09-19 08:55:30 +0100

Apropos USA-Vergleich:

Dort gibt es Rassismus, dort gab und gibt es immer wieder Vorbehalte gegenüber bestimmten Einwanderergruppen, vor kurzem hat es gerade eine große Polizeiaktion gegeben wegen eines arabischstämmigen Jungen, der eine selbstgebastelte Uhr in der Schultasche mitgebracht hat, von der die Lehrerin dachte, es wäre eine Bombe. Dort fühlen sich auch die einen weniger gleich als die anderen.

Und bei uns ist die Situation noch einmal anders. Viele wollen immer noch nicht wahrhaben, dass wir längst ein Einwanderungsland sind. Das Konzept des Bio-Deutschen ist immer noch tief in vielen Köpfen verankert. Obendrein haben wir einen neurotischen Hang zur Selbstbespiegelung und Selbstzerfleischung, was das Deutschsein angeht. Das lässt langsam nach, aber ist, zusammen mit Flucht ins Europäertum oder wahlweise Nachahmung amerikanischer Sprache und Kultur, etwas, was Einwanderer ganz und gar nicht zur Identifikation und Integration einlädt.