Der Glaube an Gott ist etwas Gutes, etwas Schönes. Er gibt Kraft und Hoffnung, gerade auch in schwierigen Situationen. Jedenfalls geht es mir meist so.

Anderen Menschen nicht unbedingt. Gerade habe ich wieder von so einem Fall gehört, mit jemandem drüber geredet. Glaube an Gott kann auch weh tun. Beziehungsweise, das, was dann noch nachkommt.

Als ich vor über 10 Jahren im Kibbutz war, war da auch ein etwa 40 jähriger Finne namens Jorma. Jorma war ein lieber Kerl, man konnte sich gut mit ihm unterhalten, auch wenn er etwas strange war. Das alles galt, so lange er nüchtern war. Das war er aber nicht immer. Jorma war Alkoholiker. Und er war ein Schrank von einem Mann. Er konnte echt Angst machen, und es gab Gerüchte, daß er vorher in der Fremdenlegion gewesen wäre. Ausgebildet zum Töten.

Wie dem auch sei, Jorma war Christ. Er glaubte an Jesus Christus, wenn er auch mir ganz unbekannte Prediger immer wieder nannte. Ein paar Koreaner, die auch im Kibbutz waren, kannten die Prediger sogar. Ich weiß nicht, in welcher Tradition die staden. Ich schätze mal ganz vorsichtig, es handelt sich um einen pfingstlerischen Hintergrund, aber egal.

Ich verstand mich ganz gut mit besagten Koreanern, tue das immer noch. Sporadisch haben wir noch Kontakt. Aber eine Äußerung gab mir zu denken. Einer der Koreaner sagte einmal, Jorma könne kein Christ sein, eben weil er Alkoholiker ist.

Dabei tranken sie selbst auch Alkohol. Nicht so viel, aber sie standen auch nicht abseits, wenn wir feierten (und was gibt es im Kibbutz nach Feierabend sonst noch zu tun?).

Ich fand das damals schon irgendwie komisch, habe es auch all die Jahre immer wieder durchdacht. Da wird quai ein Anspruch an die Person gestellt, bevor sie wirklich und ganz und vollständig als Bruder im Glauben anerkannt wird.

Ja, Jorma war schwach, was den Alkohol anging. Und er konnte wirre Geschichten erzählen. Er muß auch eine sehr schwere Kindheit gehabt haben, aber das wurde nie ganz klar, aufgrund der Wirrheit seiner Geschichten. Man wußte nie genau, was jetzt echt war und was nicht.

Aber trotz alledem bekannte er sich zu Christus. Christus, der die Schwachen, die Sünder annahm. Christus, der nicht auf die Person achtete.

Und dann gab es Anhänger eben dieses Christus, die die Latte höher hängten: Bekenntnis zu Christus schön und gut. Aber wie sieht es denn mit dem Lebenswandel aus? Hat denn die Sucht noch Macht über den Sünder? Ja, na dann kann es ja kein echter Christ sein.

Jorma hatte einmal den Entschluß gefasst, nichts mhr zu trinken. Und ich fand das echt großartig. Leider habenir alle (ich auch) ihn nicht besonders unterstützt, sondern saßen mit unserem Alkohol bei ihm. Er trank Orangensaft. Wir, das beinhaltet auch die Koreaner.

Wir haben es ihm nicht leich gemacht, den besseren Weg zu gehen. Eine Sache, die ich mir heute noch vorwerfe. Ich war Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.

Aber ich sah das Verhalten auch danach noch oft, gerade in Kirchengemeinden oder sonstlichen christlichen Gruppen. Wer nicht einem gewissen Bild entspricht, wird als Bruder nicht anerkannt. Bunte Haare, Jeans im Gottesdienst, all das kann dazu führen, daß Menschen, die Gott suchen, abgestoßen werden. Und zwar von denen, die über sich sagen, sie seien Anhänger dieses Gottes.

En anderer Freund von mir hat einige Gemeinden durch. Er ist als Pfarrerssohn zuHause aufs Übelste vermöbelt worden, wenn er nciht spurte. Kontakte zu anderen Kindern im Dorf waren nciht gerne gesehen. Der Vater war Antikommunist – und Pfarrer in der DDR. Alles jenseits des Gartentors war der Feind.

Besagter Freund hat also sozusagen „einen Schlag weg“. Er leidet furchtbar. Und er sucht in seinem Umfeld nach Menschen, die ihn einfach annehmen, wie er ist. Mit all seinen Problemen und Fehlern (der Umgang mit ihm ist wirklich nicht immer einfach, er weiß das auch). Früher ging er in verschiedene Gemeinden, suchte dort Anschluß. Und der wurde ihm widerstrebend gegeben. Oberflächlich. Bis er sagte, daß er nicht glaube, daß Noah wirklich so alt wurde, wie es in der Bibel steht. Und er flog raus aus der Gemeinde.

Ich glaube, wir verdunkeln oft das Evangelium, indem wir von anderen verlangen, so zu sein wie wir. Jesus interessierte sich nicht dafür, wie andere aussahen oder was sie sonst so taten. Er ging auf die Sünder zu, nahm sie als Menschen an, trotz aller Fehler.

Wie sollen Menschen denn das Evangelium erfahren, wenn sie von vorne herein abgewiesen werden? Wenn sie erst „perfekt“ sein sollen (natürlich nur nach menschlichem Ermessen)?

Und inwieweit entspricht es dem Evangelium, wenn sich die Schwachen an de Starken anpassen müssen? Was sol das, wenn man dem Schwachen, dem Suchenden, erst einmal sagt, er solle stark werden, dann würde man ihm auch die Quelle der Stärke vermitteln?

Welcher Starke braucht denn eine Kraftquelle? Wenn er stark ist, hat er eine Quelle, wie weit sie auch immer trägt. Ein Starker wird nicht fragen. Wer fragt, das sind die Schwachen, die haben aber nicht die Kraft, sich den kulturellen Gepflogenheiten Anderer immer anzupassen. Auch nicht, falls es wirklich so ist, daß diese Gepflogenheiten ihnen selbst gut tun würden, etwa „kein Alkoholmißbrauch“.

Wenn es dann um Dinge geht, wie Anzug tragen, Krawatte tragen, Haare richtig gescheitelt haben, um in der Gemeinde angenommen zu werden, dann wird noch offensichtlicher, daß es hier nicht um Christus geht, sondern um einen Götzendienst. Man ehrt den Gott des anständigen Auftretens. Und der hat mit dem Gott, der den Sünder annimmt, und für ihn ans Kreuz geht, nichts zu tun.

Der, der ans Kreuz geht, gibt seinen Anhängern Stärke. Er dient ihnen.

Der, der anständiges Auftreten einfordert,  in welcher Art auch immer, der verlangt von seinen Anhängern Stärke, nimmt sie ihnen also. Er läßt sich dienen.

Freilich gibt es immer auch Menschen die Schwach sind, und andere so nicht annehmen können, wie diese sind. In dem Fall muß sich immer der Stärkere anpassen, Liebe geben. Denn Liebe baut auf, Liebe gibt dem anderen die Kraft, auch ein Stück weit auf andere zuzugehen, und sich soweit anzupassen, daß Gemeinschaft einfacher möglich wird.

Und je mehr Gemeinschaft, je mehr Liebe, desto mehr wird der Gott am Kreuz verehrt, und nicht der Abgott des Anstandes.

Comments

Comment by Interplanetar on 2012-02-27 20:23:17 +0100

Hoheit BRD, EU, Menschenrechte, BGB, bedeuten erstrangig Recht und Pflicht, Hilfe in existenzieller Not, Notstand. Gegen Liebesnotstand musste du dir allerdings selbst mit greifbarer Partnerin, etc. helfen. Für dich wird sich das trocken anhören. Aber es ist im Grunde nur Biochemie, geht über Nase und Mund, wobei keiner beim anderen im Gehirn nachfühlen kann was er fühlt.

§ 1357 „Geschäfte zur Deckung des Lebensbedarfs“ wird von allen Steuerzahlern finanziert.
http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1357.html
Amen sage ich nur zu dem was Annahme-, Tatsachenvermutung, sachdienliche Information ist.
Sachdienlichich Hinweise zur Ergreifung deines Superstar wären zweckmäßig.

Urheberrechtsgesetz (UrhG) …
ab Unterabschnitt 2, 13 .§ 66 Urhg.Anonyme und pseudonyme Werke http://bit.ly/vR4obm.
In der Natur-, Geschichts-, Rechtwissenschaft ist mit Solchem kein sachdienliches Argument, Er/Beweis. Verfügungsgewalten mit Fatamorgana gibt es nicht.
Glaubenspflicht, staatliche Missionsaufträge gibt es auch nicht. Totenwürde (betrifft Hygiene, Angehörige) ist nach 30 Jahren überschritten. Mein Partner lebt medizinisch beweisbar. Gott in der Prämbel, meint keine Person, Guruname, keine parteiische Glaubenswissenschaft.

Kein Brot, keine Tasche, kein Geld im Gürtel, …alles den Armen verschenkt … Und der Diener ein Kleiderständer, ohne Kaiser, dem man man wie Wünschelbaum alles anhängen und damit behaupten kann?

Ich bin keine Anhängerin
vom Hohen Kultusrat (7-12.000 Euro mtl. + Zulagen). Ein Anhänger am Fahrzeug hat die größte Last zu tragen. Sklaverei war genug mit dem tollen Christentum. Menschenrechte werden bis heute mit Kultusrecht verwirkt, missbraucht, mit
Erbsünderei, Nottaufen, maßloser Glaubensselbstgerechtigkeit, Glaubensbekenntnisse Mittelalter. Verdammungen, Verwerfungen, die von Pfarrern nicht als Irrtum bezeichnet werden dürfen, sind verzichtbar. Hier denke ich an Kinder.

Europäische Menschenrechtskonvention Artikel 7
Keine Strafe ohne Gesetz http://dejure.org/gesetze/MRK/7.html MRK, Artikel 17 Verbot des Mißbrauchs der Rechte http://dejure.org/gesetze/MRK/17.html
Placebo und Nocebo-Effekt kann ich billiger haben, wie mit unlauterer Psychothechnik: http://rettedeinefreiheit.de/
Der Kosmos muss sich nicht um Etikett Christ drehen. Wenn du Rumpelstilzchen bist bekommst du genauso Hilfe. Bei Geschäftsfähigen Erwachsenen gehe ich davon aus, dass sie diese auch anfordern können.

Meine Schwester steh im Neandertalermuseum. Die zur theo-thio-logischen übergärten erbsündigen Äppel-klau-sur , mit Ursprache ,aufklärt.
werden.

Ich bekenne mich zu Menschen
die greifbar sind, bzw. zu denen du sachdienliche Mitteilungen zur Aufsuchung und Überprüfung gegeben hast. Wo, Wann, Wer, Wie, Was, Warum? Bitte Informationsfreiheitsgesetz , Grundlage IFG-Bund, DIN EN ISO 8402, 1995-08 , Ziffer 2.19,
http://bit.ly/jK058f Eichgesetz, usw. beachten. Zu Fettichen, Kleider ohne Kaiser , falschen Erinnerungen, andressiertem, Glaube an Glaube, bekenne ich mich nicht. Im Recht ist ein Bekenntnis ein Geständnis. Mit absurden Glaubensbekenntnissen ist da nichts zu bewirken. Gewissen wird mit sachgerechter Begründung respektiert. Dann kann ich gleich ein Automat oder Papagei werden.

Römer hatten keine Kreuze, wie Babeltext und Kultus, dir beibrachte..
Evangelium ist auch falsche Bezeichnung. Es hieß Botschaft. „Die“ Bibel gibt es nicht. Urtext hast du nicht. Digitalaufnahme kannst du nicht liefern. Du betreibst Selbst-, Fremdbetrug mit Babeltext. Rückwirkend, wie nachwiwrkend nichts geprüft, nur nachgebabbelt. Kleine Kinder haben auch imaginäre Freunde.
Ein Handwerk ist Lohnkunst, mit Ergebnis Gebrauchsgegenstand, Reparatur, etc.Forschungsfrage, methodisch und zielgerichtes Vorgehen, ist Wissenschaft.

Die Kraft in den Haaren (Babeltext, Samson) war Reisfestigkeit. Du verlierst nicht Kraft wegen Haarverlust.
Im Grunde ist alles Energie. Aus Energie wird Masse und umgekehrt. Energie ist unvernichtbar. Dazwischen ist Fluid. Freie Energie gibt es nicht. Für Energie brauchst du keine Kalkwände anbabeln. Vernünftige Ernährung, (Youle = Energie), Bewegung, ist besser. Luftleeren Raum hast du nichtmals im Vakuum.
Wer übernatürlicher Person Gott oder meinetwegen der Opa von Person Gott sein will, kann seine Beglaubigung zu Testamenten rechtlich nachholen, sich dann auf die Anklagebank setzen, wegen unterlassener Hilfeleistung und vielem mehr.
Anstand: Sch… sagt man nicht. Dann nenne ich es eben heiliger Stuhlgang. Wenn du dich nur an Wortherkunft „Gott“ ausrichtest, dann ist Gott auch Sch. Das ergibt sich aus Stoffwechsel. Sch. kann sogar vom Himmel kommen. Kurz und knapp: Trocknung, Wind, Feinstaub, Wasser, Wärme, damit steigt er auf, kommt auch wieder runter. Du machst es nicht mehr als das aus, was es war. Ähnlich ist das mit dem Nachtodlichen. Dein Ego-Ich im Thalamus (Gehirn) bekommst du nicht mehr wieder. Im Krematorium bleibt Metall in Asche, die bspw. mit noch heißerem Vulkan, kleinsten Lavateilchen in Atmophäre gelangt. Mit Kälteschock wird Glas, den Luftverkehr störend. Alles nur Ab/Umwandlung, Wechselprozess.

Comment by Bundesbedenkenträger on 2012-02-27 20:35:01 +0100

Schön, daß Du wieder öfters reinschaust.