Irgendwie les ich von dem immer nur Dinge über den Islam… Egal. Jedenfalls hat sich Henryk M. Broder in der Welt (via) zu Schavan geäußert, zum Islam und dazu, daß Religion Privatsache sei. Einige seiner Aussagen finde ich so haarsträubend, daß ich nicht umhin kann, mich dazu zu äußern.

Man kann als Christ die Unfehlbarkeit des Papstes anzweifeln und als Jude Jesus für den Erlöser halten. Man riskiert den Zorn der Schwiegereltern, aber nicht das eigene Leben. Aber ein Moslem, der nur die Frage stellt, ob der Koran von Gott geschrieben oder nur inspiriert wurde, hört auf ein echter Moslem zu sein.

Ich finde es geradezu überwältigend, mit welcher Vollmacht Broder hier entscheiden kann, wer Muslim ist und wer nicht. Der jeweilige Mensch mß gar nicht angehört werden. Broder selbst weiß es besser. Und genaer. Muslim ist, wer sich so verhält, wie Broder sich den Muslim vorstellt. Und wenn der Mslim plötzlich die Inspiration des Koran hinterfragt, dann ist es eben kein echter Schotte mehr. Ja, man wünscht sich, daß diese unfehlbare Einteilung der Welt in gut und böse falscher Muslim und echter Muslim au (nicht „à la“, Broder ist männlich) Broder auch einem selbst gelingen würde in anderen Feldern. Klar könnte man die Welt einteilen in gt und schlecht und müßte sich keine Gedanken mehr machen, ob nicht alles doch etwas komplizierter ist und Differenzierung nötig macht. Differenzierung ist für Gutmenschen, und dei sind der Untergang des Abendlandes.

Daher irritiert es auch, daß er wenig später von liberalen Muslims schreibt. Wer soll das denn sein? Hat man ihm hier von Seiten der Redaktion, um noch etwas political correctness reinzubringen, einen Begriff untergeschoben? Man weiß es nicht, es bleibt ein komischer Nachgeschmack…

Recht hat er. Wo hat man auch schon einen muslimischen Ingenieur oder Arzt gesehen? Sie haben einen muslimischen Hausarzt? Einen muslimischen Ingenieurs-Kollegen? Machen sie sich nichts vor! Oben haben wir ja gelesen, wie das ist mit den Muslimen, die sich nicht wie echte Muslime verhalten. Es sind keine! Konfrontieren Sie Ihren Hausarzt doch einmal mit der Wahrheit. Oder Ihren Kollegen. Wenn er Sie nicht sofort niederstreckt – eine Koransure auf den Lippen – dann ist es der Beweis dafür, daß es sich tatsächlich NICHT um einen waschechten Muslim handelt. Wird Ihnen statt dessen nur eine finstere Miene entgegegebracht oder böse Worte, so versucht er lediglich, den Schein aufrecht zu erhalten. Womöglich wird er von Al Qaeda dazu gezwungen, sich als Mslim auszugeben, weil er sonst selbst getötet wird, als Apostat. Lassen Sie sich bloß nicht hinter’s Licht führen!

Wie wir sehen macht Broder nciht dabei Halt uns darüber afzuklären, was ein echter Muslim ist und wie dieser sich verhält. Nein! Er erklärt ns ach, was Freiheit ist. Religionsfreiheit bedeutet, hinter geschlossenen Gardinen Gebete zu sprechen, solange sie nicht von Nachbarn gehört werden können. Unklar bleibt, ob die Nachbarn wissen dürfen, daß jetzt gerade Gebete gesprochen werden nebenan. Zur Sicherheit sollte man Broders Worte so interpretieren, daß nicht nr die Gardienen zu sind, sondern auch keiner weiß, daß da gerade etwas Religiöses läuft. Den Ausschlag zu geben dafür, daß jemand nur an etwas Religiöses denkt, schränkt schließlich dessen Freiheit von Religion ein.

Man kann es auch übertragen auf andere Freiheiten. Etwa die Meinungsfreiheit. Man äßere seine Meinung nur noch, wo sie niemand vernehmen kann, und am besten dann, wenn keiner damit rechnet. Am Besten wäre es natürlich, man hätte gar keine Meinung, jedenfalls keine eigene, um nicht andere damit in ihrer Freiheit einzuschränken.

Ein weiteres Gut ist die Reisefreiheit. Wäre es nicht schön, wenn der Nachbar endlich mal aufhören würde, Ihnen den teuren Karibikurlaub unter die Nase zu reiben? Was soll das? Sie haben schließlich ein Recht auf Freiheit. Und Reisefreiheit schließt ein, von Reisen anderer vershcont zu bleinen! Vielleicht sollte man doch wieder eine Mauer bauen, um die Freiheit der Bürger gewährleisten zu können?

Und wie ist es mit der Bewegungsfreiheit? Sie haben das Recht dazu! Wieso sollten Sie sich von den spastischen Tanzbewegungen des Sohnes Ihres Nachbarn weiter belästigen lassen? Die Bewegungsfreiheit ist Ihr gutes Recht, weisen Sie den Jungen darauf hin, daß Sie, sollte er auch nur ein Glied noch bewegen, sofort in Karlsruhe beim Verfassungsgericht Klage einreichen werden! Denn unsere Freiheiten sind schließlich durch das GG geschützt.

Ach ja. Da Sie Informationsfreiheit genießen, hör ich jetzt lieber auf.